Firmengründer Ernst Paul Lenk

1910 gründete Ernst Paul Lenk mit seinem Kompagnon Paul Birkner die Spitzenfabrik „Birkner & Lenk“ mit Sitz in Plauen. Dort befand sich auch die Konfektion, während die Spitze bei Lohnstickern gefertigt wurde. Produziert wurde ausschließlich für Export, vorwiegend nach England, Frankreich und in geringerem Maße nach Spanien.

Infolge des 1. Weltkrieges gingen die Auslandsmärkte verloren, auch hatte sich die Mode geändert, sodass im Inland nur geringer Absatz gelang. Als Übergang wurden Servierschürzen mit Spitzenbesatz und schließlich Schürzen gefertigt.

1920 schied Herr Birkner als Teilhaber aus und fortan firmierte der Betrieb unter „E. Paul Lenk & Co“ als OHG. Aus ehemaligen Heeresbeständen erwarb Herr Lenk mehrere große Posten Jutegewebe, aus dem zunächst mit nur wenigen Maschinen Säcke gefertigt wurden. In den Folgejahren kamen Planen aller Art, Markisen und Schirme hinzu. Über die Markisen kamen Rollläden und Klappläden dazu, die teils fertig bezogen, teils über die inzwischen gefertigte Werkstatt selbst hergestellt wurden. Nach der Weltwirtschaftskrise 1930 stieg im Zusammenhang mit einem Bauboom der Bedarf an Roll- und Klappläden stark an, wobei die Firma zunehmend florierte.

Mit Beginn des zweiten Weltkrieges stagnierte die Entwicklung durch Einberufung von Arbeitskräften und Kürzung von Materialzuteilungen. Nach dem Krieg umfasste die Produktion das gleiche Sortiment wie vor dem Krieg, wobei Markisen und Rollläden durch Kriegseinwirkungen beschädigt oder zerstört waren und repariert oder ersetzt werden mussten.

Werbeprospekt 50er Jahre

Nach Abschluss seiner Lehre arbeitete der jüngste Sohn des E. Paul Lenk, Herr Hansgeorg Lenk als technischer Angestellter und forcierte die Produktion von Campingartikeln, speziell Zelte und Zubehör. 1955 wurde Herr Hansgeorg Lenk Gesellschafter der OHG. In den Folgejahren wurde die Anerkennung als Zelthersteller erkämpft, was zu einer gesicherten Materialversorgung führte. Neben Zelten wurden auch Überzelte und textile Aufbauten für Campinganhänger gefertigt. Auch die Produktion von Planen und Markisen lief weiter.

1960 nahm der Betrieb staatliche Beteiligung als KG auf und Herr Hansgeorg Lenk wurde zum Komplementär bestimmt. Durch die annähernde Gleichstellung mit VEB in Hinsicht auf Löhne und Materialbereitstellung dehnte sich der Betrieb weiter aus. In den Folgejahren entwickelte sich der Betrieb weiter, wobei nur noch Planen, Zelte und verwandte Artikel gefertigt wurden. Ab 1965 erfolgte auf Geheiß des neuen staatlichen Gesellschafters VEB Sattler- und Lederwarenfabrik Siebenbrunn die Produktionsumstellung in der Planen-Abteilung auf Kühler- und Motorschutzschauben für LKW und ab 1967 die Umstellung der Zelt-Abteilung auf Kühlerschutzhauben für PKW und Faltgaragen für PKW und Krad.

Im August 1971 verstarb der Gründer der Firma Herr Paul Lenk.

Am 1. Mai 1972 wurde der Betrieb verstaatlicht, als "VEB Leder- und Plastverarbeitung" blieb der Betrieb bis 1977 juristisch selbstständig. Sein Sortiment umfasste Werkzeugtaschen und –Beutel für alle Fahrzeuge.

Eines unserer ersten Produkte nach der Wiedervereinigung: Gleitschirme

Durch die Wiedervereinigung und den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen war der bisherige Markt weggebrochen – von der Fahrzeugindustrie bis zum Handel. Ab 01.04.1990 übernahm Herr Hansgeorg Lenk wieder die Leitung des Betriebes. Die beantragte Reprivatisierung scheiterte jedoch an der Forderung der Treuhandanstalt auf Übernahme der Altschulden des ehemaligen VEB.

Im Oktober 1992 wechselte der Betrieb von Plauen nach Bernsgrün, Mehltheuersche Str. 10.

Am 12.08.1993 wurde die Firma von der Treuhandanstalt verkauft an die Herren Peter Bartl, Andreas Lenk (Sohn von Hansgeorg Lenk) und Siegfried Koslowski. Der neue Name lautete „Sportscraft TECON GmbH“. Wichtigstes Standbein waren Wohnmobilzubehörteile, wie Sitze, Bänke und Schonbezüge. Gleichzeitig wurden Gleitschirme und Rettungsschirme genäht. Weiterhin wurden Hüllen und Taschen für Musikinstrumente in den Musikwinkel um Markneukirchen geliefert.

Herr Koslowski führte bis zu seinem Ruhestand Ende 1997 die Entwicklung vieler neuer Erzeugnisse aus. Er verantwortete die Erneuerung des Maschinenparks und die Nutzbarmachung des Firmengeländes.

2003 erfolgte die Namensänderung in "TECON Covercraft GmbH", an die sich 2003 und 2006 An- und Ausbauten zur Erweiterung der Kapazitäten und technologischen Möglichkeiten anschlossen.

2010 verstarb Hansgeorg Lenk, der bis zu seinem 70. Lebensjahr helfend in der Entwicklung neuer Produkte mitwirkte.

Seit 2018 sind wir ein Ausbildungsbetrieb: Die erste Auszubildende machte ihren Abschluss 2020 als Textil- und Modenäher, mit anschließender Ausbildung zum Textil- und Modeschneider. Mit dem Ausbildungsbeginn 2019 werden auch Technische Konfektionäre ausgebildet. Außerdem wird die Ausbildung zum Sattler mit Fachrichtung Fahrzeugsattlerei angeboten.

Im Sommer 2020 verkaufte Peter Bartl seine Gesellschafteranteile und stieg aus der Geschäftsführung aus. Heidi Zimmermann (seit 1998 Produktionsleiterin im Unternehmen) und der Industriekaufmann Maik Hocke erwerben Gesellschafteranteile und rücken in die Geschäftsführung auf.